Sitz polnischer Könige
Krakau spielte eine wichtige Rolle auf den polnischen Gebieten lange bevor es offiziell zur polnischen Hauptstadt wurde. Im Jahr 1039 hat der tschechische Prinz Brzetysław die polnische Hauptstadt Gnesen verwüstet. Der polnische Herzog Kazimir der Erneuerer, der 1039 aus dem Exil nach Polen zurückkehrte, hatte nach Krakau das administrative Zentrum des Staates verlegt. Seit dieser Zeit war Krakau Machtzentrum des polnischen Königreichs – während der territorialen Zersplitterung (1138-1320) war es Senioratsprovinz. 20.01.1320 im Dom auf dem Krakauer Wawelhügel wurde der Prinz Ladislaus Ellenlang zum polnischen König gekrönt und seit dieser Zeit war Krakau die offizielle Hauptstadt Polens, das von mächtigen
Dynastien Piasten, Jagiellonen und Waza regiert wurde und eine immer wichtigere Rolle im Mittel- und Osteuropa spielte. Sitz der polnischen Könige war das königliche Schloss auf dem Wawelhügel. Der königliche Dom war Ort, wo die Krönungen und Bestattungen stattfanden.
Eine Handelsmacht und ihr Marktplatz
Neben der Hauptstadt-Rolle war es Handel, der das mittelalterliche Krakau reich und mächtig machte. Krakauer Kaufleute handelten mit Salz (im Mittelalter als weißes Gold genannt), dessen Förderung von dem königlichen Unternehmen „Krakauer Salzbergwerke“ verwaltet wurde (es bestand aus Salzbergwerken in Bochnia und Wieliczka). Dank den Privilegien, die polnische Könige ihrer Hauptstadt gewährten (das Stapelrecht und der Straßenzwang) haben Krakauer Kaufleute den Handel mit dem im damaligen Ungarn geförderten Kupfer kontrolliert. Krakau war Mitglied der Deutschen Hanse, in der es oft als Kupferstadt bezeichnet wurde. Die Händler aus Krakau lieferten das Kupfer